Schwitters

kurt schwitters geht auf 101 zu

1987 bot mir der Schriftsteller Peter Schumann (der unter dem Pseudonym Cyrano schreibt) ein Gedicht an, das er zum 100. Geburtstag von Kurt Schwitters geschrieben hatte und in dem er Zitate aus Schwitters-Texten verwendet hatte. So entstand die Idee zu einem Schwitters-Buch. Cyranos literarischen Zitaten entsprechend, wollte ich den bildnerischen Schwitters zitieren. Da es zu spät war, um das Buch im Jubiläumsjahr erscheinen zu lassen, kam es erst im Frühjahr des darauffolgenden Jahres zum 101. von Schwitters heraus. Im Zentrum des Buches steht Cyranos Gedicht, zweimal gedruckt: einmal auf Werkdruck-papier und noch einmal auf ein transparentes Wachspapier, das über dem Werkdruckpapier liegt. Man liest den Text praktisch zweimal und erzeugt beim Umblättern unterschiedliche Textüberlagerungen. Die anderen Seiten des Buches bestehen aus verschiedenen Papieren, zum Teil bedruckt oder collagiert. Dabei ging es mir nicht darum, Schwitters zu imitieren, ich wollte ihn vielmehr in seinen Formen, Farben und Materialien zitieren. Und zwar bewusst aus ihrem Zusammenhang herausgelöst: eine Figur aus der Scheuche z. B. oder ein Stück Original-Zeitung aus dem Jahr 1920 oder ein Element aus dem Merzbau . Beim Blättern kommt es immer wieder zu neuen Material- und Farbkombinationen. Das Buch selbst wird zu einer variablen Collage. Es ist auch die Briefmarke enthalten, die zu Schwitters 100. Geburtstag herausgebracht wurde und eine Schwitters-Collage zeigt. Der Umschlag des Buches besteht aus Wellpappe, auf die eine Titel-Collage geklebt ist.
46 Seiten, verschiedene Papiere, ein Stück Zeitung von 1920, Handsatz und Buchdruck, Heft mit Wellpappe-Umschlag in Pappschachtel, 23 x 32,5 cm, 55 drucknummerierte und signierte Exemplar. Lahnstein 1988.
(vergriffen)



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