Pablo Neruda, Oda al mar
Pablo Nerudas
Ode an das Meer , geschrieben 1954, ist kein hymnischer Gesang auf die Schönheit und Erhabenheit des Meeres. Sie ist aus der Sicht eines Chilenen geschrieben, dessen Land besonders stark der elementaren Kraft des Pazifiks ausgesetzt und von ihr abhängig ist:
wir sind die winzigen Fischer, / die Menschen der Küste, / wir leiden Hunger und Kälte, / du bist unser Feind, / triff uns nicht so hart, / brülle nicht dergestalt, Heute gelesen, erweist sich die (in den 50er Jahren) ohnmächtige Drohung im Gedicht als gar nicht so weit hergeholt:
und dann / werden wir uns befassen / mit dir, / werden die Wogen wir mähen / mit Messern aus Feuer, / auf elektrischem Roß / werden wir die Schaumhürden nehmen, / singend, / bis wir den Grund deines Innern / berühren, Betrachtet man den heutigen Zustand der Weltmeere, so scheint mittlerweile wahr geworden zu sein, was
Ode an das Meer voraussagt:
auf deiner Haut werden die Menschen, / Blitze schleudernd, lustwandeln, / dich zügeln und auf dir reiten, / deine Seele bezwingend.
Nerudas Gedicht wurde im spanischen Original, sowie in der englischen Übersetzung von George D. Schade und der deutschen Übersetzung von Erich Arendt auf Fotografien von Plastikmüll im Meer gedruckt. Die Fotografien wurden am Computer bearbeitet undd digital gedruckt. Die Texte sind handgesetzt und im Buchdruck gedruckt. In jedem Exemplar
der Auflage erscheinen die Fotografien in einer anderen Reihenfolge. Jedes Buch hat also seine eigene Kombination aus Fotografien und gedrucktem Text, in Bezug auf die Reihenfolge der Fotografien gleicht so kein Exemplar dem anderen.
Fadengehefteter Pappband mit geprägtem Fronttitel, 21,7/16 cm, 80 Seiten,
35 nummerierte und signierte, sowie 5 römisch nummerierte Exemplare. Flörsheim 2020.